Einen Höhepunkt unter der Potsdamer Stadtverwaltung unter Friedrich Wilhelm I. (1688 – 1740) stellt das Holländische Viertel dar. Es wurde zwischen 1733 und 1742 im Nordosten der Neustadt vom niederländischen Bouman errichtet. Das Holländische Viertel ist ein einzigartiges historisches Beispiel europäischer Städtebaukunst und steht insgesamt unter Denkmalschutz. Das Bauensemble besteht aus 134 Häusern aus Backstein, die durch die Mittel- und Benkertstraße in vier Blöcke aufgeteilt werden. Das Quartier sollte im 18. Jahrhundert holländische Handwerker nach Potsdam locken, was aber in der gewünschten Zahl nicht gelang. Stattdessen zogen französische Handelsvertreter und Künstler und preußische Soldaten des Ersten Garderegiments in die Typenhäuser.

Nachdem das Holländische Viertel zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben war, wurde es nach der Wiedervereinigung auch durch die Unterstützung des Niederländischen Königshauses wiederentdeckt und die Häuser Zug um Zug restauriert.

  • Foto: Thomas Wolf © Wüstenrot Stiftung