In einer rund 50 Jahre alten Einwanderungsgeschichte sind in Deutschland geschätzt mehr als 2.000 islamische Gebetsstätten und Gemeindezentren entstanden. Überwiegend waren es türkeistämmige Muslim*innen, die damit wichtige Bezugsorte geschaffen haben. Diese Gemeindezentren sind entstanden in Wohnräumen, in früheren Gewerbebauten oder in jüngerer Zeit auch in neu errichteten, repräsentativen Gebäudekomplexen. Trotz dieser vergleichsweise großen Anzahl an Gebäuden mit spezifischen Raumtypologien, Nutzungen und Betriebsmodellen nehmen wir diesen Teil unserer gebauten Umwelt selten wahr. Wir erkennen die Gebäude und die mit ihnen verbundenen Angebote nicht, weil wir keinen Blick für diese spezifischen Orte haben. Sie weisen von unserer gewohnten Wahrnehmung abweichende Formen auf, mit großer Vielfalt in ihrer äußeren Gestalt ebenso wie in ihrer inneren Nutzung.

  • Foto: Espen Eichhöfer @ Wüstenrot Stiftung