Geschichte

Das Sonnenobservatorium Einsteinturm wurde Anfang der 1920er Jahre vom Architekten Erich Mendelsohn nach Vorgaben des Astrophysikers Erwin Finlay-Freundlich erbaut und 1924 eingeweiht. Der etwa 20 Meter hohe Turm beherbergt ein Linsenobjektiv mit 60 Zentimetern Durchmesser und ein optisches Labor mit einem Spektrografen, der das Licht der Sonne für die weitere Analyse in seine Farbbestandteile zerlegt. Bis zum Zweiten Weltkrieg war es das wissenschaftlich bedeutendste Sonnenteleskop in Europa.

Auch heute noch dient das Turmteleskop wissenschaftlichen Zwecken, darunter Polarisationsmessungen von Sonnenflecken zur Untersuchung des Magnet- und Geschwindigkeitsfeldes an der Oberfläche der Sonne, Tests neuer Experimente und Geräte vor der Installation an Großgeräten wie dem GREGOR Teleskop auf Teneriffa sowie der Ausbildung von Studierenden.

  • Foto: Thomas Wolf © Wüstenrot Stiftung

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) ist Hausherrin und Betreiberin des Einsteinturms. Das Institut widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E- Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Weitere Informationen unter:
www.www.aip.de