Das Anna-Vorwerk-Haus in Wolfenbüttel, das mit seinem heutigen Namen an die im späten 19. Jahrhundert dort wohnende Reformpädagogin Anna Vorwerk erinnert, verbirgt auf den ersten Blick sein Alter und seine Konstruktion. Eine Jugendstil-Putzfassade prägt die zur Straße gerichtete Seite des um 1700 vom braunschweig-lüneburgischen Landbaumeister und Architekten Hermann Korb erbauten Fachwerkhauses. Paul Eyferth, Bürgermeister der Stadt und Bewohner des Hauses, ließ sie im Rahmen umfassender Modernisierungsarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufbringen.

Heute macht die Fassade, neben schablonierten Farbfassungen und Bemalungen von Wänden und Decken, Tapetenfragmenten, zahlreichen Fenster- und Türausstattungen verschiedener Bauphasen sowie dem Balkonanbau an der Rückseite, den wesentlichen Denkmalwert des Gebäudes aus. Die Jugendstilfassade konnte komplett erhalten werden, lediglich partiell wurden geschädigte Fachwerkteile ausgetauscht. Diese Arbeiten erfolgten von der Innenseite, ohne die Putzfassade von außen zu beschädigen.

  • Foto: Thomas Wolf © Wüstenrot Stiftung