Städtebau und Stadtentwicklung sind aktuell geprägt von einer ausgesprochenen Fixierung auf zeitlich befristete, räumlich begrenzte und publikumswirksam fokussierte Projekte. Häufig geht es um die Vermarktung der Standorte im Sinne von Branding. Lässt sich Stadtpolitik tatsächlich nur noch durch einzelne Projekte umsetzen?

Vielerorts wird heute ein integrierter Stadtentwicklungsplan gefordert. Aber gibt es sie denn noch, jene enzyklopädische Vollständigkeit eines flächendeckenden Plans, der alle Probleme auf einmal lösen kann? Und verfügen wir in unseren Gemeinwesen über politische Institutionen, die den Kraftakt eines großen Zielmodells noch bewältigen? Und wie verträgt sich dies mit dem baulich und sozial Vorhandenen?

Eine gemeinsame Fachtagung von Wüstenrot Stiftung und Forum Stadt – Netzwerk historischer Städte e. V. mit dem  Titel „Plan oder Projekt? Aktuelle Herausforderungen in der Stadtplanung“ hat diese Fragen aufgegriffen. Sie richtete sich in erster Linie an Stadtplaner*innen, Architekten*innen und Kommunalverantwortliche; der Schwerpunkt lag auf möglichen Ansätzen für eine sinnvolle und intelligente Kombination beider Strategien. Die Tagung erhielt breite fachliche Aufmerksamkeit und wurde als Themenheft der Zeitschrift „Forum Stadt“ dokumentiert.