Die kühnen Schalenbauten des Ingenieurs und Bauunternehmers Ulrich Müther (*1934, † 2007) zählen zu den herausragenden kulturellen Hinterlassenschaften der DDR. Viele sind spektakulär und verkörperten seit den 1960er Jahren Fortschritt und eine bedingungslose Moderne. Die zeitaufwändige aber materialsparende Herstellung von Müthers nur wenigen Zentimetern dünnen Betonschalen entsprach den wirtschaftlichen Bedingungen der DDR. Die Bauten wurden schnell zu einem Exportgut, das Müther auch in Libyen, Jordanien, Kuwait, Polen, Kuba und Finnland konzipierte. Nach 1989 verloren viele seiner Bauten ihre ursprüngliche Nutzung, verfielen oder wurden abgerissen.

  • Foto: Florian Nessler © Wüstenrot Stiftung